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Sammlung
Entstehung
- Manufaktur: Claudius Innocentius Du Paquier, Wien, 1725 - 1730
Thema
Maßangaben
- Durchmesser: 20.1 cm
- Durchmesser: 14.3 cm
- Höhe: 22.8 cm
Inventarnummer
- KE 4635
Provenienz
- Ankauf, 1904-06-21
Abteilung
- Glas und Keramik
Beschreibung
-
Henkelkanne, gebauchte Form mit groteskem Pantherhenkel und Maskaronausguss. Deckel fehlt. Der Fußrand mit eisenrotem Zickzackfries bemalt, die Wandung mit bunten Architekturchinoiserien, der Lippenrand mit goldgehöhten bunten Laub-, Bandel- und Gitterwerk. Dies Kannenform wurde geringfügig variiert, zwischen 1720 und 1740 produziert. Die Figur des Chinesen mit Fahne findet sich auch auf den Tuschzeichnungen von Johann Gregor Höroldt. (Neuwirth, Waltraud)
Der Satyr-Maskaron am Ausguss der birnförmigen Kanne und ihre Leopardenhenkel kehren an mehreren Kannen der Manufaktur wieder (vgl. Ke 887, Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien, Inv.-Nr. PO 71, Museo Civico d’Arte, Turin, Inv.-Nr. 2705/C). Heute oxidiertes Silber akzentuiert ihre Staffierung. Die Mündung der Kanne ist deutlich eingezogen; der wahrscheinlich überstehende Deckel ging verloren. Eine reiche indianische Gartenlandschaft mit monumentalen Pagoden ganz im Stil Du Paquiers bedeckt das Gefäß. In sie sind als Staffagefiguren eine Laute spielende Chinesin und ein Chinese mit einem Banner über der Schulter gesetzt. Letzterer geht auf eine von Johann Gregorius Höroldt für seine Malwerkstatt entworfene Figur im sogenannten Schulz-Codex (Abb. 5.47) zurück und findet sich so variiert in Meißen wieder (Abb. 5-49). Motive und Stil Höroldts wurden Du Paquier über Meißener Porzellane in Wiener Besitz vermittelt. Du Paquier hat die Figur nochmals zitiert: auf einer Terrine im Höroldtstil (vgl. Ke 8084) und auf einem Humpen (Hayward 1952, Taf. 29 b). (JL, Melinda and Paul Sullivan Foundation for Decorative Arts)
Große bauchige Kaffeekanne. Panterhenkel und Mascaron-Ausguss (vgl. Ke 887). Bemalt mit chinesischen Gartenszenen: Chinesisches Lusthaus, phantastische Felsbildungen und Chinesen. Unter dem oberen Rande bunte Barock-Kartouchen-Fries. Hervorragend schönes Stück. (Katalog Kaiser Franz Josef Museum Troppau, 1903)
Diese Chinoiserie vereinigt alle bekannten chinesischen Motive, wie Tempelanlage mit Pagode und Gebäuden, große durchlöcherte Steine, blühende Bäume und spaziergehende Chinesen. Ohne Rücksicht auf natürliche Verhältnisse sind diese Motive zusammengestellt und lassen erkennen, dass sie der Maler aus vorhandenen Kupferstichen oder von den Illustrationen in den Reisenachrichten über China entnommen hat. (Wilhelm Mrazek, 1974)
On display
ausgestellt
Letzte Aktualisierung
- 23.10.2024