- 2008 10 15 - 2009 05 24
- MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst , ウイーン
- 22.08.2024
2008 jährt sich zum hundertsten Mal der Todestag von Heinrich Siebold, dem das MAK einen Großteil seiner Japan-Sammlung verdankt. Das MAK präsentiert aus diesem Anlass zwei Ausstellungen zum Thema Japan unter dem Titel "2 x JAPAN. Katagami / Textilien".
KATAGAMI Katagami sind Färbeschablonen aus Papier, die in Japan zum Bedrucken von Stoff, Leder und Papier verwendet werden. Die meisten Katagami werden in der Provinz Ise (heute: Präfektur Mie) hergestellt und in große Städte wie Edo, Nagoya und Osaka verkauft, wo Stoffe in Reservetechnik (katazome) auf Bestellung gefärbt werden.
Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Katazome zu einer sehr populären Textilkunst. Adel wie Bürgertum trugen schablonengefärbte Gewänder. Während der Meiji-Zeit (1868–1912) gelangten viele dieser Papierschnitte nach Europa und hatten auf Kunstgewerbe und Ornament um 1900 bedeutenden Einfluss.
Heinrich Siebold (1852–1908) 2008 jährt sich der 100. Todestag von Heinrich Siebold. Als Sohn des Japanforschers Philipp Franz von Siebold (1796–1866) ging er 1869 als „Ortskraft“ an die österreichischungarische Gesandtschaft nach Tokyo. Zur Zeit der Wiener Weltausstellung 1873 war er als Dolmetscher tätig und suchte den Kontakt zu Wiener Museen. Im Museum für Kunst und Industrie fand 1883 die erste Ausstellung seiner Sammlung statt, die er bis 1892 dem Naturhistorischen Museum und dem Handelsmuseum widmen würde. Die vielfältigen und umfangreichen Bestände dieser Sammlung, darunter befinden sich auch ca. 8.000 Katagami, wurden 1907 vom heutigen MAK übernommen.
Kurator Johannes Wieninger, MAK-Kustode Asien