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Titel
  • Kostümskizze für Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“: Tristan (vom Bearbeiter vergebener Titel)
Entstehung
Material | Technik
Maßangaben
  • Höhe: 203 cm
  • Breite: 92 cm
Inventarnummer
  • LHG 186
Provenienz
  • Dauerleihnahme, 1934
Abteilung
  • Bibliothek und Kunstblättersammlung
Signatur | Marke
  • Text am Objekt (unten) : Tristan 1 und 2 Akt
  • Signatur (rechts unten) : COC
Beschreibung
  • Dauerleihgabe Lili Waerndorfer;
  • Bei dieser Figurine von Carl Otto Czeschka handelt es sich um ein überlebensgroßes Kostümbilder für Richard Wagners Oper Tristan und Isolde, die jedoch nicht zur Aufführung kam. Gemeinsam mit der Figurine Wotan (LHG 185) bildet es bei der Internationalen Kunstschau 1908 einen der Höhepunkte. Czeschka interpretierte seinen Entwurf in einem flächenhaften Stil mit einfachen Zickzack-, Wellen- oder Spiralornamenten, die an die Schmuckkunst der Germanen erinnern. Czeschka ist, das wissen wir aus dem Briefverkehr mit dem ehemaligen Leiter der Bibliothek, Hans Ankwicz-Kleehoven, und Fritz Waerndorfer, ein „secessionistischer Antikenrezipient“, der Richard Wagner und den Ring der Nibelungen liebte. Die Figurine zeigt eine enge Verwandtschaft mit den „Lear"-Figurinen des Künstlers und weist starke Einflüsse Gustav Klimts und seiner Flächenornamentik auf. So ist der Stoff des Tristangewandes - eine gerade geschnittene Hemdhose, die bis über die Knie reicht und mit einer Kapuze versehen ist - mit einem quer-gerichteten wellenförmigen Zickzackornament bedruckt. Das darunter hervorragende lange Beinkleid korrespondiert in seinem Spiralendekor mit dem ebenso ornamentalisierten Helm. Es lässt sich mit Bestimmtheit sagen, dass es gerade Czeschka war, der wie kaum ein anderer Maler des Secessionismus die Jugendstilornamentik mit größter Konsequenz auch auf seine szenischen Kreationen und hier im Besonderen auf seine Kostümentwürfe übertrug. Bei diesem Kostümentwurf zeigte er den Körper aspektivisch, den Kopf in markanter Profilansicht gedreht, Schultergürtel und Oberkörper dagegen en face und dadurch massiver. Dennoch hat der Kämpfer nichts Zerstörerisches, ist nicht vom Kampf gezeichnet. Er behält elitäre Noblesse, als würden er seine Waffen zur Schau stellen. Die Farbigkeit wurde reduziert, auf räumliche Tiefe weitgehend verzichtet, der Figur alles Plastische genommen und große freie Fläche kleinteilig durchornamentierten Formen gegenübergesetzt. Die Gestalt verharrt in der Kostbarkeit ihres Gewandes wie entrückt, als posierte sie: eben als Vorlage für auszuführende Kostüme. Die Arbeit zählt mit dem ebenfalls im MAK befindlichen Wotan - neben den Entwurfszeichnungen für die Illustrationen von Franz Keims: Nibelungen von 1908 - zu den Hauptwerken von C.O. Czeschka.
  • Wie in zahllosen Briefen dokumentiert, protegierte der Finanzier und Mitbegründer der Wiener Werkstätte, Fritz Waerndorfer, Carl Otto Czeschka und ermunterte ihn, diese Entwurf gemeinsam mit dem Wotan und den Illustrationen zu den Nibelungen auf der Kunstschau 1908 auszustellen. Die beiden Gouachen wurden dort in dem von Alfred Roller gestalteten Raum für Theaterkunst erstmals öffentlich präsentiert. Fritz Waerndorfer ließ sich beide Werke sofort reservieren und kaufte sie 1909 direkt von der Ausstellungskommission an. Offensichtlich hatte er die beiden Figurinen für seine Frau Lili angekauft, da diese im Katalog zur Internationalen Kunstausstellung in Rom 1911 als Leihgeberin genannt wurde. Nach der Scheidung zwischen Fritz und Lili Waerndorfer 1930, verblieben die beiden Arbeiten auch in ihrem Besitz.
On display

ausgestellt

Zitiervorschlag
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  • Entwurf, Kostümskizze für Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“: Tristan, Carl Otto Czeschka, MAK Inv.nr. LHG 186
Permalink
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  • https://mak-wp.711.at/de/collect/kostuemskizze-fuer-richard-wagners-oper-tristan-und-isolde-tristan_127142
Letzte Aktualisierung
  • 09.12.2024


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